Auf die Würde. Fertig. Los!

… so lautet das Motto der Misereor Fastenaktion 2025. Im Mittelpunkt der Fastenaktion stehen in diesem Jahr die Teepflückerinnen von Sri Lanka (ehemals Ceylon) und ihre problematische Lebenssituation. Bischof Jude de Silava wurde von Misereor Deutschland eingeladen, um im Bistum Paderborn von den menschenunwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Tamilen und Tamilinnen aus erster Hand zu berichten. Die Tamilen haben z.B. keine offiziellen Papiere wie einen Ausweis oder Reisepass, es fehlt oft an sauberen Wasser, sie arbeiten in der Regel für einen Tageslohn von 4 Euro und müssen mindestens 20 Kilo Teeblätter am Tag an den Steilhängen des Hochlands pflücken.  Sind sie krank, erhalten sie keinen Lohn, fallen sie länger aus, verlieren sie den Job. Die Teepflückerinnen wehren sich nicht gegen die schlechten Arbeitsverhältnisse, weil sie befürchten müssen, am nächsten Tag ohne Arbeit zu sein.

Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Religionskurse in Jahrgang 6, 8 und 9 intensiv auf die Thematik vorbereitet. Die Botschaft des Hungertuchs 2025, das Land Sri Lanka und insbesondere die Auseinandersetzung mit den Begriffen MenschenWÜRDE & MenschenRECHTE standen im Zentrum der Religionsstunden. Anhand eines EduGames (Schulmaterial Misereor) erforschten die Relikurse alles Wissenswerte über die Situation der Menschen, die auf den Teeplantagen arbeiten sowie über das Projekt SEDEC der Caritas. SEDEC bietet den Teepflückerinnen faire Arbeitsverhältnisse, Wohnraum und die Schulbildung für die Kinder der Familien.

Bischof da Silva nahm sich zwei Stunden Zeit, um den Lerngruppen über Sri Lanka und die Teepflückerinnen zu berichten und ihnen im Anschluss ihre Fragen dazu zu beantworten. Der Bischof sprach Englisch, die Amtssprache Sri Lankas. Da die Bevölkerung auf Sri Lanka ethnisch und kulturell stark durchmischt ist, wird Englisch ab dem Kindergarten in allen Institutionen gesprochen. Neben Englisch wird vor allem Singalesisch und Tamil gesprochen. Der Bischof betonte immer wieder, dass es auch im religiösen Bereich eine dementsprechende Vielfalt gibt: Christen, Muslime, Hindus und Buddhisten leben auf der Inselnation zusammen. Die Religionen begegnen sich dort mit Toleranz und gegenseitigen Respekt, denn man habe auf Sri Lanka soziale Probleme, die nur gemeinsam gelöst werden können. Auf die Frage, wie man die Menschen auf Sri Lanka unterstützen kann, antwortet der Bischof, dass eine Geldspende immer eine große Hilfe sei. Misereor sei ein guter Weg dafür, das Geld kommt in den Projekten an! Ebenso wichtig sei es aber, über die Lebensbedingungen der Teepflückerinnen zu reden, das Wissen darüber weiterzugeben und so eine Öffentlichkeit für sie zu schaffen.

Begrüßung auf landestypische Weise „Ayubowan“         
Herr Meier (Erzbistum Paderborn, Weltkirche) Frau Knorr (Dolmetscherin),
Bischof da Silva, Cornelia Landschütz (Religionslehrerin & Schulseelsorgerin RIdS)