Vom 20. Februar bis 1. März 2024 gastiert die Ausstellung „Fußball im Nationalsozialismus – Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung“ im Forum der RIdS. Das Kollegium erhielt am ersten Tag der Ausstellung eine inhaltliche und didaktische Einführung von Herrn Wilfried Schäffer vom Kreismuseum Wewelsburg, einem unserer Kooperationspartner. Mit der Ausstellung wird den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 9 & 10 ein besonderer Einblick in die Gleichschaltung der Gesellschaft sowie in die organisierten Strukturen der Ausgrenzung im 3. Reich geboten. An insgesamt 18 Ausstellern wir anschaulich dargestellt, wie die Nationalsozialisten große und bekannte Fußballvereine wie Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayern München und andere Clubs unterwanderten und für ihre Zwecke gefügig machten. Integriert ist die beispielhafte Geschichte eines jüdischen Mitglieds des Vereins wie zum Beispiel dem ehemaligen Vereinspräsidenten vom DSC Arminia Bielefeld, Julius Hesse. Dieser wurde 1943 ins KZ Theresienstadt deportiert und dort 1944 ermordet. Während seiner Amtszeit von 1909-1914 rettete er den Verein vor der Insolvenz (s. www.arminia.de).
Herr Schäffer schilderte, dass kaum ein Spieler Mitglied der NSDAP war, aber alle zu Beginn eines Spiels die Hand zum deutschen Gruß erhoben und zur Ausgrenzung ihrer jüdischen Vereins-/ und Mannschaftskameraden geschwiegen haben. Er weist auf die Bilder auf den Roll-Ups hin, auf denen die Mannschaften nach gewonnen Spielen die Mannschaften in einer Art Triumphmarsch mit der nationalsozialistischen Flagge durch die jeweiligen Städte gezogen sind. Wilfried Schäffer beendete seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass auch heute wieder viele jüdische Spieler zum Beispiel bei Makkabi Frankfurt oder Makkabi Berlin nur unter Schutzmaßnahmen zu den Spielen kommen können. Anders als damals, haben wir heute jedoch die Möglichkeit NEIN zu sagen, ohne um unser Wohl fürchten zu müssen.